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Straftaten gesamt
In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden die von der Polizei bearbeiteten rechtswidrigen (Straf-) Taten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche (die sog. Fallzahlen) sowie die ermittelten Tatverdächtigen (TV) und Opfer (nur bei sogenannten Opferdelikten) erfasst. Nicht enthalten sind Delikte der politisch motivierten Kriminalität, Verkehrsdelikte und Ordnungswidrigkeiten.
Bekannt gewordene Fälle werden nach dem Tatortprinzip dargestellt, d. h. nach dem Ort des Geschehens und damit unabhängig von den bearbeitenden Dienststellen und vom Wohnort der Tatverdächtigen. Die PKS erhebt nicht den Anspruch, ein Abbild des tatsächlichen Kriminalitätsgeschehens zu sein, sie lässt nur Aussagen zu den Straftaten zu, die bei der Polizei bekannt und statistisch erfasst wurden (sogenanntes „Hellfeld“).
Mit 39.735 Fällen erreichten die Fallzahlen im Polizeipräsidium (PP) Ulm einen neuen langjährigen Höchstwert und nahmen gegenüber dem Vorjahr um knapp 10 % zu. Bis auf die Deliktsbereiche der Straftaten gegen das Leben und der strafrechtlichen Nebengesetze stiegen die Fallzahlen an, am deutlichsten bei den Vermögens- bzw. Fälschungsdelikten sowie Diebstahlsdelikten.
Pro 100.000 Einwohner hatte das PP Ulm mit 4.222 Straftaten eine Kriminalitätsbelastung, die es im Ranking der 13 regionalen Polizeipräsidien im Jahr 2024 landesweit auf Platz 6 einordnet (Vgl: Bestwert PP Heilbronn mit 3.940, Schlusslicht PP Stuttgart mit 8.552 Straftaten).
Die Aufklärungsquote ging im Jahr 2024 mit 64,0 % um 1,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zurück. Maßgeblich hierfür war insbesondere eine PP-weit deutlich höhere Zunahme von Fällen des Diebstahls an/aus Kfz. im Vergleich zu den diesbezüglich weniger aufgeklärten Fällen. Gleiches war im Deliktsbereich der Vermögens-/ Fälschungsdelikte festzustellen.
18.359 erfasste Tatverdächtige stellten im Jahr 2024 für das PP Ulm einen neuen langjährigen Höchstwert dar. Während mehr Kinder (bis 14 Jahre), Jugendliche (14 bis 18 Jahre) und Erwachsene (ab 21 Jahre) registriert wurden, waren Heranwachsende (18 bis 21 Jahre) leicht rückläufig. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag mit rund 45 % knapp über dem Vorjahreswert und stellte ebenfalls einen neuen Höchstwert dar. Auch bei Betrachtung der erfassten nichtdeutschen Tatverdächtigen ohne Berücksichtigung ausländerrechtlicher Vorschriften lag deren Anteil immer noch bei ca. 44 %.
Bei Opferdelikten wuchs die im Jahr 2024 erfasste Personenzahl auf 9.066 Opfer an. Auch dies stellte für das PP Ulm einen neuen langjährigen Spitzenwert dar. Besonders stark war der Anstieg von Opfern bei Körperverletzungs- sowie Bedrohungsfällen erkennbar. Bei knapp 49 % dieser Opfer konnte zum Tatzeitpunkt statistisch entweder keine oder eine ungeklärte Beziehung zum Tatverdächtigen festgestellt werden.
► Straftaten gegen das Leben
Die PKS erfasst unter dem Begriff der Straftaten gegen das Leben die Tatbestände Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, fahrlässige Tötung und den strafbaren Schwangerschaftsabbruch. Fahrlässige Tötungsdelikte im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr fallen hingegen nicht darunter.
Im Jahr 2024 sanken im PP Ulm die Fallzahlen bei Straftaten gegen das Leben um 3 auf 49 Fälle, bewegten sich aber dennoch über dem langjährigen Mittelwert von 43 Fällen. Mordfälle gingen dabei im Vergleich zum Vorjahr besonders zurück.
34 (≙ knapp 70 %) der 49 erfassten Fälle blieben im Versuchsstadium.
47 Fälle konnten im Jahr 2024 aufgeklärt werden.
In 17 der 49 Fälle wurde die Straftat durch einen Messerangriff verübt, 2 Fälle weniger als noch im Jahr 2023. Hinsichtlich der 17 Fälle lag die Versuchsquote bei rund 80 %.
Als Fälle der sogenannten Partnergewalt wurden 2024 insgesamt 9 Straftaten gegen das Leben registriert (+3 Fälle zum Vorjahr).
61 Tatverdächtigen kamen im Jahr 2024 in der PKS bei Straftaten gegen das Leben zur Erfassung, 3 Tatverdächtige weniger als noch 2023. Bis auf die Jugendlichen gingen dabei die Tatverdächtigen in den übrigen Altersgruppen zurück.
Der Anteil weiblicher Tatverdächtiger stieg 2024 erkennbar an und betrug mit knapp 20 % rund 6 Prozentpunkte mehr als noch 2023.
29 der 61 Tatverdächtigen und damit knapp die Hälfte hatten eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit.
Stand im Jahr 2023 noch beinahe jeder Dritte Tatverdächtige bei Tatausführung unter Alkoholeinwirkung, war es 2024 nur noch jeder Zehnte gewesen.
Mit 58 Personen wurde im Jahr 2024 genau dieselbe Zahl an Opfern als im Vorjahr in der PKS für das PP Ulm statistisch aufgenommen. Dabei nahm die Zahl weiblicher Opfer von 12 auf 17 Personen zu.
29 Opfer wurden durch die Tat nicht bzw. leicht verletzt.
Bei 36 Opfern bestand zur Tatzeit eine unterschiedlich geartete Beziehung zum Tatverdächtigen, 15 davon kamen aus dem familiären Umfeld.
► Sexualdelikte
Zu den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden statistisch Delikte gezählt, die der Befriedigung des Geschlechtstriebes durch Gewalt gegenüber anderen Personen sowie dem diesbezüglichen Missbrauch von Personen dienen oder aber zur Ausnutzung von sexuellen Neigungen (etwa Verbreiten pornografischer Schriften) begangen werden.
1.203 Fälle von Sexualdelikten zählte die PKS im Jahr 2024 für das PP Ulm, ein Plus von 219 Fällen zum Vorjahr.
Mit 634 (+170) Fällen machte hierbei das Verbreiten pornografischer Schriften etwas mehr als die Hälfte der Gesamtzahl der Sexualdelikte aus. Gleichzeitig stellte dies im langjährigen Vergleich einen neuen Höchstwert für diese Deliktsgruppe dar. Die Fallzahl des sexuellen Missbrauchs von Kindern ging im Gegenzug das zweite Jahr in Folge zurück.
Die Aufklärungsquote erfuhr im Jahr 2024 einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 3 Prozentpunkten.
Rund 15 % der 2024 erfassten Sexualdelikte (182 Fälle) geschahen im öffentlichen Raum, 2 Prozentpunkte weniger als 2023. In der Hauptsache handelte es sich hier um Fälle der sexuellen Belästigung und exhibitionistischer Handlungen.
Um 146 auf 958 Personen nahmen die Tatverdächtigen bei Sexualdelikten im Jahr 2024 zu. Bis auf die Heranwachsenden gab es dabei Steigerungen in allen Altersgruppen.
Mit knapp 38 % blieb der Anteil der Tatverdächtigen, welche wiederholt polizeilich in Erscheinung getreten sind, auf dem Niveau des Vorjahres. Der Anteil alkoholisierter Tatverdächtigen unterschritt mit 9 % den Vorjahreswert um 1 Prozentpunkt. Nichtdeutsche Tatverdächtige erreichten einen neuen Anteilshöchstwert bei Sexualdelikten.
Die Zahl der in der PKS erfassten Opfer von Sexualdelikten stieg im Jahr 2024 für das PP Ulm um 42 auf 595 Personen. Während dabei die Zahl von Kindern als Opfer zurückging, wuchsen die Werte bei den anderen Altersgruppen entsprechend an.
Klassisch ist der Anteil weiblicher Opfer in diesem Deliktsbereich hoch. Mit rund 86 % bewegte sich dieser im Jahr 2024 am unteren Bereich der langjährigen Schwankungsbreite.
Bei 314 der im Jahr 2024 für das PP Ulm erfassten Opfer wurden im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen Erkenntnisse für eine Vorbeziehung zum Täter festgestellt.
45 (+14) Opfer wurden 2024 bei Fällen von Sexualdelikten im Rahmen von partnerschaftlichen Beziehungen registriert.
► Rohheitsdelikte
Unter dem Begriff der Rohheitsdelikte subsumieren sich Straftatbestände, denen körperliche Gewalt gegen Personen (z.B. Raub oder Körperverletzung) und Straftaten gegen die Freiheit (etwa Bedrohung, Nötigung) zugrunde liegen.
Einen neuen Spitzenwert erreichten die Rohheitsdelikte im Jahr 2024 im PP Ulm. 6.852 Fälle bedeuteten einen Anstieg von 521 Fällen zum Vorjahr. Besonders ausgeprägt war der Fallzahlenzuwachs im Bereich der Körperverletzungsdelikte (+307 auf 4.766 Fälle) sowie den Bedrohungen (+150 auf 1.273 Fälle).
Die Aufklärungsquote (89,6 %) bewegte sich mit -1,3 Prozentpunkten leicht unter dem Vorjahreswert.
219 Fällen lag bei Tatausführung ein Messerangriff zugrunde, ein Plus zum Vorjahr von 23 Fällen.
Bei 1.243 Fällen kam es 2024 im PP Ulm zu Rohheitsdelikten innerhalb von partnerschaftlichen Beziehungen.
Die Zahl registrierter Tatverdächtiger erhöhte sich im Jahr 2024 um 291 auf 5.629 Personen. 2.510 nichtdeutsche Tatverdächtige machten dabei fast die Hälfte an der Gesamtzahl aus. Der Anteil von Asylbewerbern bzw. Geflüchteten an der Gesamtzahl der registrierten Tatverdächtigen stieg erstmals seit 2019 wieder auf einen zweistelligen Wert an.
Der Zuwachs war in allen Altersgruppen erkennbar, dabei war jeder fünfte Tatverdächtige zur Tatzeit unter 21 Jahren alt gewesen (sogenannter Jungtäteranteil).
7.651 Personen wurden im Jahr 2024 im PP Ulm als Opfer eines Rohheitsdelikts erfasst, 586 Opfer mehr als noch im Jahr 2023. Wie auch bei den Tatverdächtigen ergaben sich dabei Steigerungen in allen Altersgruppen.
7.436 Opfer wurden durch die Tat nicht (3.151 Opfer) bzw. leicht (4.285 Opfer) verletzt.
Die PKS wies für das Jahr 2024 zudem 27 Opfer von Rohheitsdelikten als Rettungskräfte aus. Seit 2022 hat diese Zahl eine kontinuierliche Steigerung erfahren.
► Diebstahlsdelikte
Diebstahlsfälle unterscheiden sich strafrechtlich durch die Art der Tatbegehung. Kommen erschwerende Tatumstände hinzu (als Beispiel Einbruch in ein Gebäude/eine Wohnung oder Stehlen einer gegen Wegnahme gesicherten Sache), spricht man vom besonders schweren Fall des Diebstahls mit der Folge eines höheren Strafrahmens im Gegensatz zu sogenannten einfachen Diebstählen, die ohne diese besonderen Tatumstände begangen werden (z.B. Diebstahl eines unverschlossenen Fahrrades).
Diebstahlsdelikte haben im PP Ulm seit 2021 kontinuierlich zugenommen und erreichten im Jahr 2024 mit 12.146 Fällen (+1.109 Fälle zum Vorjahr) einen weiteren Höchstwert. Der entstandene Diebstahlsschaden belief sich dabei auf ca. 13,2 Mio. Euro, knapp 560.000 Euro mehr als im Vorjahr.
Besonders stark beeinflusst wurde die Fallzahlensteigerung im vergangenen Jahr durch Diebstähle an/aus Kfz. Hier war eine Zunahme um fast 70 % zum Vorjahr zu verzeichnen. Bei näherer Betrachtung ereigneten sich 2024 im Präsidiumsbereich im Unterschied zu den Vorjahren eine hohe Zahl an Seriendelikten. Spitzenwert war dabei eine Serie mit 17 Fällen durch Aufschlitzen von Planen an Sattelaufliegern im Bereich der Tank- und Raststätte Gruibingen.
Neben einer erneuten Zunahme bei Ladendiebstählen war auch der Wohnungseinbruchdiebstahl präsidiumsweit auffällig. Hier wurde mit 395 (+79) Fällen ebenfalls ein neuer langjähriger Höchstwert erreicht. Deren Aufklärungsquote lag bei rund 15 %, ein Minus von ca. 10 Prozentpunkten zum Vorjahr.
Die PKS weist für das PP Ulm im Jahr 2024 bei allen Diebstahlsdelikten eine Zahl von 3.751 Tatverdächtigen aus. Die Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen waren dabei im Gegensatz zu Heranwachsenden und Erwachsenen rückläufig.
Mehr als die Hälfte der registrierten Tatverdächtigen hatte in diesem Deliktsbereich (wie auch bereits im Jahr 2023) eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. Die größte Zahl machten dabei mit 367 Tatverdächtigen ukrainische Staatsangehörige aus. Den größten Zuwachs gab es hingegen mit +42 auf 112 Tatverdächtigen bei tunesischen Staatsangehörigen.
► Vermögens- und Fälschungsdelikte
Neben Betrugsdelikten weist die PKS im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte auch Fälle von Veruntreuungen, Unterschlagungen, Urkundenfälschungen, Geld- und Wertzeichenfälschungen sowie Insolvenzstraftaten aus.
Einen massiven Anstieg zum Vorjahr um 1.303 auf 8.281 Fälle erfuhren die Vermögens- und Fälschungsdelikte im Jahr 2024 im PP Ulm. Einen Großteil davon machte die Fallzahlenentwicklung bei Urkundenfälschungen, Betrug mittels rechtswidrig erlangten unbaren Zahlungsmitteln (EC-Karten u.ä.) und das Erschleichen von Leistungen (sogenanntes „Schwarzfahren“) aus.
Zum Deliktsbereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte zählen auch die Betrugsfälle durch Telefonanrufe als angebliche Polizeibeamte bzw. Enkel oder mit fingierten Schocknachrichten. Die Darstellung der Fallzahlenentwicklung ist hier jedoch lediglich für den Gesamtbereich des PP Ulm und damit nicht bis auf Kreisebene möglich.
Seitens des PP Ulm wurden demnach im vergangenen Jahr 600 Fälle mit einem Schaden von knapp 1,6 Mio. Euro (größter Einzelschaden lag bei knapp 160.000 Euro) bearbeitet. Der Anteil der Versuche lag bei 93 %, die Aufklärungsquote bei rund 2 %.
4.997 Tatverdächtige waren im Deliktsbereich der Vermögens-/ Fälschungsdelikte im Jahr 2024 erfasst worden. In allen Altersgruppen waren dabei Steigerungen zu verzeichnen. Prägnant dabei die Entwicklung bei den Kindern (+107 Tatverdächtige), die zum Vorjahr insbesondere beim Erschleichen von Leistungen und Urkundenfälschungen deutlich auffälliger waren.
Bei der Hälfte der erfassten Tatverdächtigen handelte es sich um nichtdeutsche Staatsangehörige.
► Sonstige Straftaten nach dem StGB (Strafgesetzbuch)
Mit der Erfassung von Delikten der Erpressung, des Widerstands bzw. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, der Begünstigung/Strafvereitelung/Hehlerei, der Brandstiftung, des strafbaren Eigennutzes (wie etwa Glücksspiel oder Wilderei), der Sachbeschädigung und Beleidigung, aber auch Straftaten gegen die Umwelt oder auch Wettbewerbs-, Korruptions- oder Amtsdelikten umfasst dieser Deliktsbereiche ein sehr weit gefächertes Spektrum.
Nach einem Rückgang im Jahr 2023 stiegen die Fallzahlen der sonstigen Straftaten nach dem StGB im Betrachtungszeitraum wieder an, und zwar um 771 auf 8.253 Fälle. Beleidigungen und Sachbeschädigungen, aber auch Fälle der Geldwäsche (mit +167 auf 403 Fälle) als Teilmenge der zu den Begünstigungen zählenden Delikte machten dabei insbesondere den Fallzahlenanstieg aus. Herausragend war in diesem Zusammenhang ein Seriendelikt von 59 Fällen der versuchten Sachbeschädigung an Kfz. mittels Versprühen von Montageschaum.
Unter den Fällen, die der Gruppe der Widerstandsdelikte bzw. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung zuzurechnen sind, waren Fälle des Hausfriedensbruchs im Jahr 2024 wie bereits im Vorjahr angestiegen, dieses Mal um 46 auf 615 Fälle.
Leider nahmen auch die Fallzahlen des Widerstandes gegen bzw. tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte zu und kamen mit 291 Fällen zu einem neuerlichen Spitzenwert.
Bei den 3.992 in diesem Deliktsbereich erfassten Tatverdächtigen war lediglich in der Altersgruppe der Jugendlichen ein Rückgang auszumachen, alle anderen Altersgruppen wiesen gestiegene Werte auf.
Die weiteren Tatverdächtigenmerkmale wie Alkoholisierung zur Tatzeit oder auch der Anteil der als Wiederholungstäter registrierten Tatverdächtigen wiesen zum Vorjahr keine Besonderheiten auf.
► Strafrechtliche Nebengesetze
Dieser Begriff verrät bereits, dass hierunter Delikte fallen, die nicht Bestandteil des Strafgesetzbuches sind, sondern strafbares Verhalten aus anderen Rechtsvorschriften betreffen. Beispiele hierfür sind Delikte nach dem Aktiengesetz, im Zusammenhang mit Urheberrechtsbestimmungen, dem Lebensmittelrecht, dem Aufenthalts- oder Asylgesetz, dem Waffenrecht oder auch dem Betäubungsmittelrecht.
Zum zweiten Mal in Folge gingen die Fallzahlen bei den strafrechtlichen Nebengesetzen zurück und erreichten den Wert von 2.951 (-345) Fällen. War der Fallzahlenrückgang im Jahr 2023 noch hauptsächlich auf gesunkene Fälle von Verstößen gegen das Versammlungsgesetz zurückzuführen, zeichneten 2024 Delikte von Verstößen gegen das Aufenthalts- bzw. Asylgesetz (-202 Fälle) und vor allem die durch die Einführung des Konsumcannabis- bzw. Medizinal-Cannabisgesetz (KCanG bzw. MedCanG) erfolgten Anpassungen im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) mit -381 auf 1.474 Fälle von Rauschgiftdelikten (= Gesamtheit aller Delikte des strafbaren Umgangs mit Rauschgiften) für den Rückgang in diesem Deliktsbereich verantwortlich.
Mit dem Rückgang der Fallzahlen ging auch eine gesunkene Zahl erfasster Tatverdächtiger einher. In allen Altersgruppen zeigte sich diese Auswirkung in der PKS. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger stieg dagegen wie in den Vorjahren an und übertraf erstmalig die 50 Prozentmarke. Auch der Anteil der bei Tatbegehung bereits polizeilich bekannten Tatverdächtigen nahm nochmals zu und lag mit einem Plus von knapp 10 Prozentpunkten bei rund 62 %.